Schantle

Diese Figur ist vermutlich die älteste ihres Zeichens und deswegen wohl auch in der Ausführung die einfachste.
Was ist notwendig, um sich als Schantle zu verkleiden?
Ein Anzug aus Sackstoff, bekannt als Jute, mit Plätzle bestückt, eine Maske, Haube und ein Korb, fertig.

Als sich die Fasnet immer mehr verfeinerte, tendierte die Mehrzahl derer, die sich ein Kleid anschafften, zum Narro oder zum Plätzlekleid.
Man konnte es sich eben leisten. Die Schantle gerieten fast in Vergessenheit.

Das damalige Komiteemitglied Rolf Gaus sah diese Entwicklung und ließ in seinen Bemühungen nicht locker, den Schantle wiederzubeleben.
Beim Zunftball 1983 stieg Herta Gaus als Schantle in die Bütt. Davon ließen sich viele inspirieren, zumal es bei der alljährlichen Verlosung auch Schantle zu gewinnen gab.
Stück um Stück kam dazu, alte Masken wurden aufgearbeitet, und siehe da, schon kurze Zeit später waren sie wieder fester Bestandteil beim Narrensprung.

Im Jahre 1994 wurde beim Zunftball eine neu gegründete, siebenköpfige Schantlekapelle vorgestellt. Vorher aber, so ganz im geheimen waren zuerst die Voraussetzungen dafür geschaffen worden. Von der Idee bis zur präsentationsreifen Gruppe war es natürlich ein langer Weg. Trotzdem machte die Kapelle gute Fortschritte.
Heute kann gesagt werden, daß sie vom Zuschauer am Fasnetsmontag dankbar angenommen wird. Als Nachhut beim Narrensprung gelingt es ihr doch immer wieder, die Knotenpunkte mit Leben zu erfüllen.
Die Kapelle ist personell und musikalisch noch ausbaufähig. Wie es aber beim Schantle typisch ist, wird dies langsam, bedächtig und auf keinen Fall überstürzt angegangen.