Plätzlekleid

Das Plätzlekleid ist das wohl älteste Winzler Narrengewand überhaupt.

In den dürftigeren Jahren waren die Menschen gezwungen, ein Narrenkleid mit geringem Aufwand zu schaffen! Dies wurde dadurch realisiert, dass man sich mit hauseigenen Mitteln behalf.
Es wurden Rupfensäcke zerschnitten und zu Jacke und Hose zusammengenäht. Darauf heftete man anfangs viereckige Plätzle in allen möglichen Farben.
Die Maske wurde zum Teil im Winter selber geschnitzt und sah dem-entsprechend aus.
Mit den Glocken war man ebensowenig wählerisch, die Narren banden sich einfach das Pferde-, Schlitten- oder Mühlengeschell um.

Als sich ein gewisser Lebensstandard eingestellt hatte, ging man mehr und mehr auf gemalte Kleider über. Das Plätzlekleid verschwand für lange Zeit.
1964 hat sich das Komitee an dieses Kleid erinnert und beschloß, es neu aufleben zu lassen.
Dabei ging man von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus.
Da an den Narrensprüngen und an der Fasnet immer mehr Frauen und Kinder begeistert als Kleidlesträger mitwirkten, mußte beim Entwurf entsprechend verfahren werden.
Die Maske, die nach verschiedenen alten Plätzleskleidmasken entworfen wurde, ist leicht zu tragen und optisch gelungen. Das Kleid wurde mit runden Plätzle bestückt.
Das Geschell dagegen war ein Problem, es sollte leicht sein, gut klingen, das Kleid abrunden und an das früher verwendete Mühlengeschell erinnern. Heute besitzt das Geschell all diese Eigenschaften und zeichnet sich durch seinen charakteristischen Klang aus.